Was den wohlhabenden Eisen- und Kohlenhändler Christian Jürgen Kühlcke und seine Frau Dorothea im Jahre 1897/8 angetrieben hat, das Grundstück auf dem Kehdingertors-Ravelin vom Magistrat der Stadt Stade zu erwerben und darauf die prunkvolle Villa Salve zu errichten, ist nicht überliefert. Die drei Kinder waren längst erwachsen und auf dem Sprung in ein eigenes Leben.
Sicher spielten die „Repräsentationsbedürfnisse“ der Gründerzeit eine große Rolle. Ein gut erhaltenes Familienalbum zeugt von sprühender Lebensfreude, großen Gesellschaften und ausgelassenen Familienfeiern (stets mit Hund), die in der brandneuen Villa gefeiert wurden. Ansonsten vergnügte man sich zeitgemäß: Ausflüge mit dem neu erfundenen Zwei-Rad (das erste Auto wurde erst 7 Jahre später in Stade zugelassen) und romantische Ruderpartien auf dem Burggraben. Selbstverständlich verehrte man die Kaiserfamilie und hielt Begegnungen – waren sie auch aus weiter Ferne – im Familienalbum fest.
Die Party hielt gute 12 Jahre an, dann musste das Ehepaar Kühlcke ausziehen und die Villa vermieten. Und obgleich sich danach die Spur der Familie in der Stadtchronik verliert, bleibt es doch ihr Verdienst, der Stadt Stade eine ihrer schönsten Villen hinterlassen zu haben.